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Grundlagen um eine Drupal-Webseite suchmaschinenfreundlich zu gestalten - Teil 2

Wo war ich im letzten Teil stehen geblieben? Ach ja, bei den Keywords. Einen Ort, wo man zumindest ein oder vielleicht sogar zwei seiner Keywords unterbringen kann, hätte ich da noch: den Domainnamen! Natürlich sind dem Grenzen gesetzt, denn viele Keywords sind natürlich schon in unzähligen Kombinationen für Domains verbraucht worden. Aber ein Versuch kann nicht schaden. Kommen wir nochmal auf den fiktiven Carsharer in Frankfurt zurück. Wie wäre es zum Beispiel mit carsharing-frankfurt.de? Ob diese Domain noch frei ist, kann man leicht über seinen Provider herausfinden - oder direkt über die Domainabfrage bei der DENIC. Und siehe da - die Domain ist noch frei! Natürlich kann (und sollte) man zusätzlich noch eine Domain mit seinem Firmennamen reservieren. Aber als zusätzliche Domain ist die andere nicht schlecht, enthält sie doch zwei relevante Keywords. Und das  verspricht zusätzliche Besucher auf der Webseite.

 

Google SiteMap und Yahoo! Site Explorer

Eine Webseite bei Google und Yahoo einzutragen ist auf jeden Fall eine sinnvolle Maßnahme. Es beschleunigt die Aufnahme in den Suchindex und bringt die Seite schneller auf die Suchergebnisseiten. Alles was man dazu braucht ist ein Account bei Google bzw. bei Yahoo. Zusätzlich gibt es noch ein Drupal-Modul, dass Sitemaps erzeugt, die konform zur Spezifikation von sitemaps.org sind. Bei Änderungen an der Sitemap schickt das Modul automatisch eine neue Version an Google, Yahoo, Ask.com oder Windows Live.

Doppelter Inhalt - Duplicate Content

Schon seit einiger Zeit versucht Google das Problem mit dem "duplicate content" in den Griff zu kriegen. Während früher Webseiten verschiedener Domains, die den gleichen Inhalt enthielten, auf den Suchergebnisseiten anhand ihres Pageranks und ihrer Backlinks aufgeführt wurden, spielen heute andere Faktoren eine Rolle. Google versucht anhand neuer Analysemethoden herauszufinden, welche Webseiten weitgehend identische Inhalte (d.h. mehr als 85% Übereinstimmung) haben. Wurden solche Seiten ermittelt, versucht Google festzustellen welche dieser Seiten das Original ist. Die anderen Seiten werden im Ranking abgewertet, bzw. in den "supplemental Index" verbannt. Der "supplemental Index" findet sich am Ende der Suchergebnisseite und ist durch einen Text wie dieser gekennzeichnet:

Um Ihnen nur die treffendsten Ergebnisse anzuzeigen, wurden einige Einträge ausgelassen, die den 106 bereits angezeigten Treffern sehr ähnlich sind. Sie können bei Bedarf die Suche unter Einbeziehung der übersprungenen Ergebnisse wiederholen.

Klar, dass derartig versteckte Suchergebnisse die betreffende Webseite faktisch "unsichtbar" machen. Es empfiehlt sich also dafür zu sorgen, dass die eigene Webseite hinreichenden eigenen Content enthält - was jedoch nicht heißt, dass man auf die Einbindung fremder RSS-Feeds verzichten muss. In geringen Mengen können diese die eigene Seite sinnvoll ergänzen. Stattdessen sollte man an einer anderen Stelle aufpassen, damit Google nicht auf die Idee kommt, die eigene Webseite enthielte "duplicate content". Insbesondere bei Verwendung von Taxonomie-Begriffen ("taxonomy terms") droht dies. Hierbei kann es vorkommen, dass ein Artikel aufgrund der verwendeten Begriffe auf verschiedenen Seiten erscheint. Das ist zwar aus Sicht des Seitenbetreibers ein durchaus erwünschtes Verhalten. Aus Sicht von Google kann das aber ganz anders interpretiert werden. Daher sollte man derartige Seiten zumindest nicht auf der Sitemap aufführen. Man erreicht dies, indem man bei der Verwendung von XML-Sitemap die Funktion "XML Sitemap: Term" deaktiviert. Dies sorgt auch dafür, dass die Sitemap nicht unnötig aufgeblasen wird.

Zwei weitere Drupal-Module sind im Zusammenhang mit Google & Co. noch einen Blick wert: Taxonomy Breadcrumb und Pathauto. Ersteres erzeugt auf Node-Seiten eine Breadcrumb-Navigation anhand von Taxonomy-Begriffen. Damit wird auch das häufig kritisierte Verhalten behoben, dass auf einer Node-Seite nur "Startseite" als Breadcrumb steht. Stattdessen erscheint dort eine Breadcrumb der Form [Startseite] >> [Vokabular] >> Begriff >> [Begriff]. Pathauto erleichtert das Erstellen von Pfad-Aliasen, indem es diese automatisch, z.B. anhand der Überschrift, erzeugt. Damit erhält man beispielsweise anstelle der nichtssagenden URL http://meine.webseite.de/node/123 eine aussagekräftigere der Form http://meine.webseite.de/content/mein-artikel-ueber-drupal. Wobei man die automatisch generierte URL jederzeit manuell ändern kann.

Eventuell ist auch das Modul Related Links hilfreich. Es zeigt Links auf ähnliche Artikel der eigenen Webseite an. Diese können manuell erstellt werden  oder durch das Modul ermittelt sie anhand der Taxonomie-Begriffe der Seite.

Inbound Links

Ein "Inbound Link" ist ein Link, der von einer anderen Webseite auf die eigene Webseite gesetzt wurde. Je mehr inbound Links eine Webseite, umso "wichtiger" wird sie von den Suchmaschinen eingestuft. Allerdings spielt die Qualität der Links eine wesentliche Rolle. Links von irgendwelchen "Linkfarmen" sind ebenso unerwünscht wie Kommentar- oder Trackback-Spam. Vielmehr geht es darum Links auf die eigene Webseite auf "sauberem" Wege zu erhalten. Dafür gibt es mehrere Methoden. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, sich Foren herauszusuchen in denen Themen diskutiert werden die etwas mit der eigenen Webseite zu tun haben. Wenn man zu den dortigen Themen als Experte relevante und hilfreiche Postings einbringt ist in der Regel auch ein Link auf die eigene Webseite erlaubt (beispielsweise in der Signatur). Wie schon beim Thema "Keywords" erwähnt, sollte dieser Link dann möglichst ein relevantes Keyword enthalten.

Eine weitere Möglichkeit Links zu setzen ist es Kommentare in Weblogs zu hinterlassen. Dabei sollte der Kommentar aber bitteschön auch ein paar Worte zu dem kommentierten Posting enthalten und nicht einfach nur einen Link auf die eigene Seite - sonst darf man sich nicht wundern, wenn solcherlei kommentarlos gelöscht wird.

Natürlich ist diese Art der Linkgenerierung arbeitsintensiv. Man muss es als eine Form des Marketing betrachten, die sich jedoch auszahlt, wenn man die Sache kontinuierlich verfolgt.

Zusätzlich sollte man Besucher der Webseite ermutigen "Social Links" zu setzen. Dies erleichtert man, indem man beispielsweise das Drupal-Modul "Service Links" einsetzt. Man kann es in der rechten Spalte sehen. Es erzeugt dort Links mit Icons zu Diensten wie Delicous, Technoratio, Digg etc. Diese Bookmark-Seiten erzeugen jedoch nicht nur zusätzliche Links sondern auch zusätzlichen Traffic.

A propos zusätzlicher Traffic. Wenn man ein Weblog betreibt sollte man auch daran denken, dieses bei Webseiten wie Bloggerei, Bloggeramt oder TopBlogs anzumelden. Dort gelistete Blogs bringen fast automatisch zusätzliche Besucher auf die eigene Seite. Und wenn man kein Weblog betreibt? Nun, dann sollte man darüber nachdenken eines einzurichten. Das geht mit kostenlosen Diensten wie blogger.de und vielen anderen. Oder man richtet sich selber ein Blog auf einer eigenen Domain ein. Geeignet hierfür ist neben Drupal zum Beispiel Serendipity oder Wordpress, letztere stellen schon in der Grundausstattung viele Funktionen bereit, die man bei Drupal erst installieren muss. Welche Software man verwendet ist aber auch ein bisschen Geschmacksache.

Fazit

Eine Seite "suchmaschinenfreundlich" zu machen ist mehr als nur ein bisschen Code-Optimierung oder suchmaschinenfreundliche Links. Man muss regelmäßig Zeit und Arbeit in die Seite investieren, Keywords recherchieren und vor allem Content produzieren! Als Belohnung winkt dann eine gute Platzierung auf den Suchergebnisseiten.